Deutsches weißköpfiges Fleischschaf

Das weißköpfige Fleischschaf hat seinen Ursprung in Norddeutschland, wo es vorwiegend zur Pflege der Deiche und der Marsche eingesetzt wurde. Es diente überdies hinaus der Woll,-Fleisch- und Milchgewinnung.  Mit der Zunahme des ‚Leistungsgedanken‘ wurde das weißköpfige Fleischschaf gegen Hochleistungsrassen aus England und den Niederlanden ersetzt. Die Weißköpfe sieht man inzwischen sehr selten auf den Deichen. Dabei bringt diese Rasse neben ihrem angenehmen, gelassenen, nordischen Gemüt, eine hervorragende Fleischigkeit, eine hohe Tageszunahme, Leichtlammigkeit und eine hohe Resistenz gegen Parasiten/ Witterung und Krankheiten mit. Der hohe Woll-Ertrag ist inzwischen bedeutungslos aufgrund der Wollpreise. Traurig, dass das Weißkopfschaf trotz dieser guten Eigenschaften ’nach der roten Liste der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen‘, in die Kategorie II  (also ’stark gefährdet‘) eingeordnet wird. 2017 wurden in Deutschland noch 114 Böcke und 1.720 Mutterschafe im Herdbuch geführt.

Aufgrund der geringen Population gestaltet sich die Zucht aufwendiger als bei verbreiteten Rassen.  Die noch bestehende Züchtergemeinschaft befindet sich, bis auf wenige Ausnahmen, in den traditionellen Zuchtgebieten Weser-Ems, Stade und Schleswig Holstein. Überdies hinaus gibt es eine Hand voll Züchter im restlichen Bundesgebiet.

Obwohl wir uns der Herdbuch-Zucht dieser alten Rasse verschrieben haben, verfogen wir zeitgemäße Zuchtziele. Unsere Lämmer werden Genotypisiert auf ihre Scrapieresistenz. Genotyp 1 ist hier das Zuchtziel.  Eine Ultraschalluntersuchung gibt Aufschluss über das Muskel/Fett-Verhältnis. Werte im Bereich der verbreiteten Fleischschafrassen werden hier angestrebt. Natürlich sind die Fruchtbarkeit, die Muttereigenschaften und die Tageszunahme der Lämmer für eine wirtschaftliche Schafhaltung unabdingbar und werden auch von uns fokusiert.  Die Widerstandsfähigkeit und die Parasitenresistenz spielen für uns in der Landschaftspflege eine große Rolle. Zudem sind die Tiere durch ihren Einsatz  in der Landschaftspflege  ’nicht verwöhnt‘ und kommen auch auf weniger intensiven Flächen gut zurecht. 

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